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Renaturierung der Donau bei Datthausen

Auftraggeber

Regierungspräsidium Tübingen, Referat 53.1 - Außenstelle Riedlingen

Ansprechpartner

Herr Pfender

Zeitraum

Planung: 2015-2016
Ausführung: 2017

Baukosten (brutto)

ca. 150.000 €

Leistungsumfang RSI

  • Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung (Lph. 1-5)
  • Ausschreibung und Mitwirkung bei der Vergabe (Lph. 6-7)
  • Örtliche Bauüberwachung (Lph. 8)

 

Projektbeschreibung

Im Auftrag des Regierungspräsidiums Tübingen (RP Tübingen), Abteilung Umwelt – Landesbetrieb Gewässer, Referat 53.1 wurde die Donau im Bereich von Datthausen renaturiert. Die Maßnahme dient u.a. als Ausgleichsmaßnahme für den Ausbau der geplante Sohlstabilisierung des Hochwasserkanals in Riedlingen.

Im Gewässerentwicklungskonzept der Donau (vgl. [U 5]) wird der Gewässerabschnitt zwischen Zwiefaltendorf und Munderkingen als der ökologisch wertvollste Abschnitt im Alb-Donau-Kreis beschrieben. Der Maßnahmenbereich wird im Maßnahmenkonzept / Entwicklungsziele unter der Nr. 55 aufgeführt. Ziel in diesem Bereich ist danach die „Förderung der gewässermorphologischen Prozesse“ durch z.B. Entfernung der Ufersicherungsmaßnahmen in den bahndammfernen Bereichen. Wo dies nicht möglich ist, sollten sie durch naturverträgliche Bauweisen ersetzt werden.

Die Renaturierung der Donau in Datthausen besteht hauptsächlich aus der Aufweitung des Gewässers in diesem ca.190 m langen Gewässerabschnitt. Die Donauböschung wird um bis zu 20 m Richtung Süden verlegt und das Gewässer somit auf eine Breite von bis zu 50 m verbreitert. Die derzeitige Böschung ist teils massiv mit Wasserbausteinen gesichert. Im Zuge der Renaturierung werden diese Sicherungselemente zugunsten einer natürlichen Entwicklung zurückgebaut. In Anlehnung an das natürliche Leitbild der Donau in diesem Gewässerabschnitt soll die Eigendynamik der Donau maximal gefördert werden.

Die Uferlinie wird auf einer Länge von insgesamt 190 m komplett geöffnet. Der Hauptstromstrich der Donau wird sich langfristig in Richtung der Aufweitung südlich des heutigen Mutterbettes verlagern. Ziel der Maßnahme ist es, einen neuen, renaturierten Bereich zu schaffen, in dem sich die Donau eigendynamisch entwickeln kann. Es dürfen und sollen sich Kiesbänke bilden und auch umlagern.

Grundsätzlich wurdre  die Sohle im Aufweitungsbereich auf gleicher Höhe wie im Bestand der heutigen Gewässersohle  hergestellt. Bei der Herstellung der Sohle im Aufweitungsbereich wurden auch unterschiedlich tiefe Kolke und ungleichmäßige Fließtiefen hergestellt , um eine möglichst vielfältige Strömungsstruktur zu erzeugen. Die Böschungen wurden vorzugsweise als steiler Prallhang ausgebildet, da die neue Böschung im Außenbereich liegt. Zur Herstellung der neuen Gewässersohle mussten im Mittel bis zu 3 m des anstehenden Bodens abgetragen werden. Die Sohle kommt im anstehenden steinig kiesigen Bodenhorizont zum liegen. Insgesamt wurden ca. 10.000 m³ Boden abgetragen und über eine 350m lange mobile Baustraße abgefahren.

Südlich der neuen Böschung wird ein 20-30 m breiter Gewässerrandstreifen eingerichtet, welcher der Donau ausreichend Platz für eine eigendynamische Entwicklung gibt.

 

https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpt/Abt5/Ref531/Seiten/Renaturierung_Donau_Datthausen.aspx